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WEGE DEINES ATEMS

1. Setzen Sie sich bequem auf einen Stuhl, ein Sitzkissen, Boden, Sand, Matte oder Sofa.

Der Oberkörper ist natürlich aufrecht und nicht zusammen gesunken.

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2. Die Augen und  Mund bleiben die ganze Zeit geschlossen. Obere und untere Zähen sind im leichten Kontakt. Oberseite der Zunge berührt den oberen Gaumen - das ist die natürliche Position der Zunge: das öffnet die oberen Atemwege. 

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3. Ein kurzer Moment der Ruhe.

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4. Die Aufmerksamkeit geht zu der Nase, ins Naseninnere. Es geht hier nur um zu fühlen des Ein- und Aufatmens. Es gibt kein richtig oder falsch, nur sein. Fühlt sich die eingeatmete Luft anders an, als die angeatmete. Die Einatmung ist kühl, die Ausatmung warm. 

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5. Wie sind die beide Nasenlöcher? Sind sie gleich oder unterschiedlich offen. (Es ist normal, wenn es da unterschiede gibt, oder auch Gleichheit. Beides gehört zu einem  natürlichen Zyklischen Muster.)

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6. Versuchen Sie die Atmung weiter zu verfolgen und an der Biegung zum Rachen zu spüren. Oft gelingt es erst nach paar mal Wiederholung. Beobachten Sie es, wenn sie da kurz verweilen und paar Atemzüge nehmen.

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7. Legen Sie jetzt eine Hand an die Brust und nehmen Sie diesen Bereich war. Weitet sich der Brustraum beim Einatmen und singt beim Ausatmen. Es geht hier nur um Beobachtung. 

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8. Legen Sie eine Hand auf den Bereich zwischen Bauchnabel und Brustbeinspitze. Nehmen Sie wahr, wie sich der Bauchraum weitet mit dem Einatmen und zurückschwingt mit dem Ausatmen. Bewegen sich die untere Rippen mit der Einatmung und kommen zurück mit der Ausatmung? Spüren Sie paar Minuten nach.

Es tut gut gerade hier in der untersten Atemstation länger zu verweilen, denn das ist der Ort der natürlichen Atmung. 

(Buteyko Methode, Skuban)

Meditieren am Strand

ZWERCHFELLATMUNG

Grundlegend für unsere Gesundheit ist es, die Nase- und Zwerchfellatmung als Standartatmung zu etablieren. Der natürliche Atemprozess ist die Grundlage für jede Art von Atempraxis.

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1. Setzen Sie sich bequem hin. Egal ob an einen Stuhl, Sofa oder im Schneidersitz. Wichtig ist, dass der Oberkörper ohne Anstrengung natürlich aufgerichtet ist. 

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2. Kommen Sie zur Ruhe, dabei atmen Sie ausschließlich nur durch die Nase.

 

3. Legen Sie eine Hand auf den Brustkorb,  die andere auf den Bauch oberhalb des Nabels. Bringen Sie Ihre Aufmerksamkeit zu erst zur oben liegenden Hand. Bewegt sich der Brustraum mit der Atmung?

Wie ist es mit der zweiten Hand, weitet sich der Bauch beim Einatmen?

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4. Atmen Sie jetzt so, dass die Brust sich nicht oder nur kaum bewegt. Die ganze Atemaktivität geschieht im Bauchraum, alleine Nase und das Zwerchfell besorgen die Atmung. Die Brust und Schultern bewegen sich nicht. 

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5. Wenn Sie gut in der Wahrnehmung ist, können Sie jetzt die Hände in den Schoß legen und weiter atmen.

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7. Nach jeder Einatmung entspannen Sie sich in die Ausatmung hinein. Dann lassen Sie die Einatmung kommen - es geschieht eher von alleine. Atmen Sie so fünf bis zehn Minuten.

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(Die Buteyko Methode, Skuban)

ATEM DER HANDGELENKE

Erstaunlich wieviel Mühe und Geduld wir brauchen, bis die Handgelenke loslassen und sich geschmeidig bewegen und sanft drehen können.

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1. Du sitzt aufrecht. Unterarme parallel zum Boden angewinkelt.(Sie werden nicht gestützt, sie hältst Sie sozusagen in der Luft. Hände hängen im Handgelenk, vollständig. Handmitten nach unten.

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2. Beim Einatmen drehen sich die Unterarme sehr langsam um sich selbst. Dadurch drehen sich die Hände im Handgelenk passiv mit, so dass die Handmitten nach oben gerichtet sind und sich beim Einatmen von der Handmitte aus nach aussen zu den Fingern dehnen wollen. Sie hängen noch immer im Handgelenk entspannt. Man kann sich vorstellen, dass ein Lichtstrahl us den Handflächen, wie ein Scheinwerfer strahlt.

Beim Ausatmen wieder zurück in die Ausgangsposition. Handflächen entspannen sich und ziehen sich leicht zusammen. (Wie eine Blume, die sich am Tag öffnet und am Abend schließt.)

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4. Beobachte Seien Handgelenke. Sie sie mit jedem Einatmen lockerer

Der Impuls des drehen kommt immer von dem Unterarm aus.

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(Der Erfahrbare Atem in seiner Substanz, Middendorf)

Mädchen mit ausgestreckten Armen

ATEM IM ARMKREIS

1. Stelle Dich in den Hüftbreiten Stand. Mit der Einatmung führst Du beide Arme gedehnt seitlich aufwärts bis über den Kopf. Schultern bleiben unten. Alle zehn Finger vollenden die Dehnung der Hände.

Du kannst Deine Fingerkuppen deutlich spüren.

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2. Im Abwärtsgleiten atmen Sie langsam aus. Arme und Hände sint stark gedehnt, als ob Du deinen äußeren Raum vergrößern möchtest. 

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3. Rhythmus und Tempo läßt Du aus Dir selbst entstehen.

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"Mein Name ist Franziska, ich bin 33 Jahre alt und Anfang des Jahres an COVID 19 erkrankt. Durch die regelmäßige Testung in meiner beruflichen Tätigkeit als Ärztin wurde ich im Januar auf das Coronavirus positiv getestet. Zu diesem Zeitpunkt war ich beschwerdefrei. Drei Tage später änderte sich mein Gesundheitszustand schlagartig. Ich bekam akute Luftnotanfälle, diese vor allem in der Nacht, trockenen Husten, Fieber, sofortige Erschöpfbarkeit bei geringster Belastung, kompletten Geruchs- und Geschmacksverlust, Brust- Kopf- Glieder- und Muskelschmerzen sowie Konzentrations- und Wortfindungsstörungen. Die akute Phase der Erkrankung hielt ca. 3 Wochen an. Einen stationären Krankenhausaufenthalt konnte ich nur knapp entgehen. Nach der Akutphase kam es nur sehr langsam zu einer Verbesserung meines Gesundheitszustands.

 

Am Anfang konnte ich aufgrund meiner eingeschränkten Lungenfunktion, der schweren Erschöpfbarkeit und Kraftlosigkeit nur einige Schritte gehen und wenige Treppen steigen. Erst nach drei Monaten war ich soweit genesen, dass ich in meinen Beruf mit Einschränkung zurückzukehren konnte. Zurückblickend war es eine sehr schwere Zeit, da niemand genaue Antworten auf meine Fragen: „Werde ich wieder vollständig gesund?“, „ Kann ich meinen Beruf als Chirurgin irgendwann wieder ausüben?“ und „ Wie soll es überhaupt weitergehen?“ hatte. Es war nicht nur eine rein physische sondern auch psychische Belastung. 

Im März stellte ich mich in der Lungenambulanz am UKE Hamburg vor und wurde Proband in einer Studie, die sich mit Langzeitfolgen nach einer COVID-Erkrankung beschäftigt. Des Weiteren wurde mir die Option gegeben, mit einer professionellen Opernsängerin ein Atemtraining einmal in der Woche über ein Videocall für 4 Wochen durchzuführen. So lernte ich Jana kennen und es veränderte so vieles für mich. Sie stand mit als Coach immer zur Seit und unterwies mich in eine korrekte Atemtechnik und mit nur wenigen und leicht zu erlernenden Atemübungen sowie einer daraus resultierenden täglichen Trainingseinheit, ging es mir von Tag zu Tag besser. Ich lernte dadurch, mich auf meinen Atem und Körper zu fokussieren. Nicht nur meine Lungenbeschwerden besserten sich, auch mein Geruchs- und Geschmackssinn kehrten zurück. Mein Husten verschwand komplett, die Muskel- und Gliederschmerzen nahmen ab und jeden Tag konnte ich mich mehr belasten. Nicht nur meine physische als auch psychische Kraft kehrte zurück. Zu Beginn der Atemtherapie hätte ich es nie für möglich gehalten, dass ich in so kurzer Zeit solche Fortschritte machen kann. Ich konnte bereits meine sportlichen Aktivitäten wieder aufnehmen. Durch diese Form der Therapie habe ich meine Lebensqualität und Gesundheit zurückgewonnen und fühle mich wie nach einem Neustart."

Fashion with Mask

Jana Kurucová ist eine erfolgreiche Opernsängerin.

Zugleich sollen Long-Covid-Patienten mit ihrer Hilfe wieder besser Luft bekommen.

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Zeit für ein längeres Gespräch? Erst um 22 Uhr, schreibt Jana Kurucová. Ihr Terminkalender ist prall gefüllt. Daher gleich zu Beginn die entscheidende Frage: Hat sie mit ihrem Atemtraining für Covid-19-Geschädigte etwas erreicht? Die Sängerin holt ein Schreiben hervor. Darin schildert eine Patientin ihre Erfahrungen mit der Krankheit. Und mit dem Unterricht, den sie mehrere Wochen lang unter Anleitung von Jana Kurucová absolviert hat.

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