Wir atmen um zu singen,​
wir singen um zu atmen
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Atemgesang
Wohin eilst Du, dass Dir Dein Atem in der Brust stecken bleibt?
Hast Du ihm schon einmal zugehört?
Was hat er Dir gesagt?
"Sorry, ich bin in Eile, ich habe keine Zeit zum Atmen."
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DEIN ATEM IST DEINE LEBENSZEIT
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INHALT DES KURSES: LERNE DEINEN ATEM KENNEN
der
DER ATEM
"Was auch immer Sie oder ich, oder irgendein anderes atmendes Wesen jemals in seinen Mund oder seine Nase getan oder durch seine Haut eingesaugt hat, ist uralter Staub aus dem Weltall, der schon 13, 8 Milliarden Jahre hier in der Gegend ist. Zu atmen bedeutet, zu absorbieren, was uns umgibt, kleine Häppchen Leben aufzunehmen, sie zu verstehen, und kleine Stücken von uns selbst nach draußen abzugeben. Atmung ist, in seiner Essenz, ein gegenseitiger Austausch." (James Nestor) (5. Skuban, S.45)
Das Atmen ist für uns so selbstverständlich, so automatisch, es war schon immer da und bleibt als letztes bis zum Ende unseres Lebens.
Der Atem ist ein Spiegel. Er ist formbar, zum Guten wie zum Schlechten. Wenn unsere Lebensgewohnheiten unsere Atemgewohnheiten prägen und diese sich - meist aufgrund von Stress, Sorgen, Ängsten oder auch infolge erlebter Traumata - in eine unnatürliche, dysfunktionale Richtung entwickeln, hat das Folgen, zuweilen drastische: Es kann zu schweren Erkrankungen führen. (5. Skuban, S. 23)
Richtiges und falsches Atmen. Das Neugeborene atmet durch die Nase.Sein Mund ist geschlossen, es kann noch gar nicht durch den Mund atmen. Das ist deshalb so, weil bei Säuglingen der Kehldeckel und der weiche Gaumen Kontakt haben und damit die Verbindung der Mundhöhle zur Luftröhre blockiert ist. Dies ermöglicht dem Kind gleichzeitig atmen und saugen, eine wichtige Voraussetzung für den Stillvorgang. Wir kommen also als Nasenatmer (tolles Wort als Name) auf die Welt. Der Atem des Neugeborenen ist still und weich-fließend. Es atmet leise, kaum hörbar, in einem genau auf seine Bedürfnisse abgestimmten Rhythmus. Das kleine Weden atmet mit jedem Atemzug gerade die Menge an Luft ein und aus, die notwendig ist, um einen optimalen Stoffwechsel sicherzustellen. Mit jeder Einatmung wölbt sich das Bäuchlein etwas nach vorne, die unteren Rippenbögen weiten sich vornem, die unteren Rippenbögen weiten sich sanft zur Seite und lassen völlig entspannt in die Ausatmung los.- kein Festhalten, keine Härte, nur weiches Kommen und Gehen.Allein das Zwerchfell besorgt die Atmung. Der noch kleine oder kurze Brustkorb, wie man auch sagt, bewegt sich dabei nicht oder kaum. Diese diaphragmatische oder abdominale Atmung haben wir mit allen Säugetieren gemeinsam. Es ist ein Bild des Friedens, das die Herzen der Menschen seit Urzeiten bewegt. "MIr scheint, ich sehe etwas Tieferes, Unendlicheres, ewigeres als den Ozean im Ausdruck eines kleinen Kindes."( Maler Vincent van Gogh) (5, Skuban, S.37)
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Jede Minute atmen wir 15 - 20 ein und aus und trotzdem haben wir dafür keine Zeit.
Obwohl es genau das ist, was wir im Leben am häufigsten tun.
Jeder Atemzug variiert in Tiefe und Dauer, je nachdem wie intensiv die körperlich oder mentale Belastung ist, er reagiert auf jede Bewegung, auf Berührung und Gedanken, auf jedes Gefühl. Der Atem ist Ausdruck mentaler sowie körperlicher Vorgängen und damit ein Spiegel der Gesamtbefindlichkeit des Menschen. Es gibt keine andere Körperfunktion, die Empfindlicher und unmittelbar auf psycho-physische Veränderungen reagiert. Der Atem ist eine Brücke zwischen Körper und Geist, weil es sowohl unbewusst durch das vegetative Nervensystem gesteuert wird als auch bewusst kontrolliert werden kann. Somit haben wir die Möglichkeit, über das bewusste Atmen unseren Körper und Geist positiv zu beeinflussen. Indem wir Atempausen einführen, die Atmung verlängern und ihr einen Rhythmus geben, können wir direkt Einfluss auf unser Nervensystem nehmen. Der bewusste Atem ist also das Verbindungsglied zu den emotionalen Zentren unseres Gehirns.(1. Skuban, S.10)
Wir atmen zwar um zu singen oder um zu einen Tätichkeit auszuüben, Erb der Gesang bringt uns dzzu auch bewusst zu atmen, also wir singen um zu atmen. Wenn Atem und Körper koordiniert sind, so dass sie zu einem Ganzen verschmelzen, fließt Energie in die Muskulatur - und dies verändert die Qualität unseres Lebens fundamental.(1, Skuban, S.13)
Wir sind in der Lage, Wochen oder sogar Monate ohne Nahrung zu überleben. Selbst ohne Wasser können wir zur Not mehrere Tage auskommen. Doch auf das Atmen können wir nur wenige Minuten verzichten. Je feiner die Substanz, umso mehr brauchen wir sie. 1
Der Atem ist unserer Wächter. Er bahnt sich den Weg durch unseren gesamten Körper, durch das Innere von uns, von DIR und weiß Alles über Dich. Er kennt jede Deine Zelle und versorgt sie mit frischer "Sauerstoffenergie" und er reinigt sie vom Kohlendioxid.
SEI DIR DEINER EIGENEN ATEMKRAFT BEWUSST
Es ist Deine persönliche Atem-Reise, starte sie jetzt und entdecke Dich in Deiner einzigartigen Schönheit mit allen Freuden und Hürden, die einem Reisendem auf dem Weg begegnen.
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Heute betrachten die Menschen die Atmung als etwas Selbstverständliches, um das man sich nicht viel zu kümmern braucht. Überhaupt steht der heutige Mensch seinen leiblichen Vorgängen recht fremd gegenüber. Er beurteilt den Körper nach äußerlichen Kriterien, wie Schönheit oder Leistung, und erst wenn er krank wird, dämmert ihm die Bedeutung dieses wunderbaren, anpassungsfähigen Organismus. Mechanisch besteht eine Wechselwirkung zwischen Atembewegung und zahlreichen Körperorganen.
Kreislaufdynamisch hängt die Atmung eng mit der Herzarbeit und dem Lungenkreislauf zusammen. Chemisch besteht eine Beeinflussung des Sauerstoffversorgungssystems, des Kohlendioxidspiegels, der Ionenkonzentrazion und damit der gesamte Stoffwechsellage. Nervös reflektorisch wirkt sich der atemvorgang auf die benachbarten Organvorgänge durch entsprechende nervliche Verflechtungen aus. Zentralnervös besteht ein tiefgreifender Einfluss der Organmotorik, vor allem der Atemmotorik, auf die Großhirn - und Bewusstseinsvorgänge des Menschen. (4. Schaufele- Osenberg, S. 19)
Durch unmäßige Anforderungen überlastetem Menschen gelingt es nicht mehr, in seinen natürlichen Atemrhytmus zu schwingen Bestenfalls kann sich Schlaf eine richtige Atmung einstellen und psychische und physische Kräfte nringen. Tagsüber ist der moderne Mensch entweder abgestumpft oder übererregt. Mit der Bewegung seines Atems gewinnt der Mensch Zugang zu seinen Tiefen.
(4. Schaufele- Osenberg, S. 20)
Bei der Ausatmung schwingt alles Gedehnte wieder in die Ausgangslage zurück. Die Ausatmung ist die Entladung in Form von Sprechen, Singen, Schreien, Lachen oder Schluchzen. Die ungezwungene Atempause nach der Ausatmung gibt mir die Möglichkeit, in mir selbst zu ruhen, losgelöst von der Außenwelt oder auch nicht. Hier kann das in der Atmung Erfahrene in ruhe ausklingen und angeschlossen werden. So bedeutet die schöpferische Pause eine Vorbereitung des Neubeginns, die sowohl Lockerung als auch Konzentration mit einschließt. Nach Heinrich Egenolf kann ein Mensch nur dann einschlafen, wenn die Länge seiner Atempausen ausreichend ist. Man bedenke, dass Atemmuskeltonusstörungen und als deren Foge Atemrhytmusstörungen den breitesten Raum der psychischen Störungen einnehmen. So kann man feststellen, dass die Zwerchfelltätigkeit eines Menschen umso gestörter ist, je mehr er aus seinem körperlichen und seelischen Gleichgewicht, aus seiner Mitte, gerät. (4. Schaufele-osenberg, S. 20-21)
Dabei geht es vor allem um das )scheinbar paradoxe) Phänomen, dass die Versorgung unserer Zellen mit Sauerstoff umso schlechter wird, je intensiver wir über ein physiologisch vernünftiges Maß hinaus atmen: Je mehr wir atmen, desto weniger nährt uns das. (5., Skuban, S. 39)
DIE NASE
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ist der Torwächter zwischen unserem Inneren und der Außenwelt.
Sie lässt die aussen Luft eintreten, sie reinigt sie und erwärmt sie.
Sie leitet sie an das Geruch Zentrum, den Rachen, Brönchen in unsere Lungen weiter und lässt sie aus dem Körper wieder entweichen.
Durch die Enge der Nasengänge wird bei der Einatmung der Widerstand erhöht und der Unterdruck und Sog im Brustkorb verstärkt, was sich auf die Ansaugen des venösen Körperblutes zum Herzen erheblich fördernd auswirkt. Über eine nervös-reflektorische Fernwirkung begünstigt die Nasenatmung außerdem die Bewegung des Zwerchfells bei der Atmung.
Der Einatmungswiderstand wird nach dem stärkeren Ausatmen besonders durch das "Einreichen" der Luft in die oberen Nasengänge erhöht, der Unterdruck und Sog im Brustraum dadurch verstärkt und so das Zwerchfell in seiner Funktion als Druck-und Saugpumpe trainiert, da sich Muskelspannung - der Muskeltonus - erhöht.
Bei der Atmung mit den unteren Nasengängen werden die oberen Lungenanteile erreicht, mit den mittleren Gängen die mittleren Gängen die mittleren Lungenanteile und mit den oberen Gängen die tiefsten Stellen der Lungen im Rücken. Bei Menschen, die durch den Mund oder Flügeln - also ohne Widerstand - atmen, bleibt die Atmungsmuskulatur stach entwickelt pder sie verliert an Spannkraft. In diesem Fall genügt die Atemmuskulatur zwar noch der geringen Beanspruchung des tägliches Lebens, sie kann aber bei größeren Anforderungen versagen. (4., Scheufele-Osenberg, S.27-28)
"Sie ist die leise Kriegerin: Die Torwächterin unseres Körpers, sie Apothekerin unseres Geistes und die Wetterfahne unserer Gefühle." (Jayakar Kayak, Arzt)
Natürliches Air Conditioning: Pro Minute strömen etwa fünf Liter Atemluft durch unsere Nase, wenn wir natürlich atmen.
Die Nasenmuscheln spielen eine zentrale Rolle bei der Erwärmung, Befeuchtung und Filterung der Atemluft. das Naseninnere erfüllt nicht nur 90 % der luftaufberereitenden Funktionen, sondern sorgt dafür, dass über ein Drittel der in der Ausatemluft enthaltenden Feuchtigkeit im Körper zurück gehalten wird, und schützt uns so vor unnötigem Flüssigkeitsverlust.
(5., Skuban, S. 41-42)
Die Nasengänge sind unterschiedlich weit geöffnet und sich darin immer wieder abwechseln: der Nasenzyklus. Wissenschaftlich hat das Phänomen erstmals der deutsche Arzt Richard Kayser 1895. Ist das rechte Nasenloch offener (oder dominant, wie man sagt), geht dies mit einem Zustand des Arousal einher, mit einer sympathischen Aktivierung also: Der ideale Zeitpunkt, etwas zu unternehmen, zu arbeiten, aktiv zu sein. Dominiert hingegen das linke Nasenloch, ist dies eine Zeit für Ruhe, Entspannung, Passivität: die paarsympathische Aktivierung. Sie wechselt durchschnittlich alle zwei bis vier Stunden. Die generelle Schwankungsbreite aber liegt sogar zwischen einer und sechs Sunden. Basierend auf diesen Ideen entwickelten Yogis spezielle Atemtechniken: Atmet man über längere Zeit nur durch das rechte Nasenloch ein, so unterstützt dies konzentrierte Wachheit und aktives Tun. Atmet man über links, hat dies eine beruhigende Wirkung. Die Nase, so wie die Ohren soll auch mit dem Gehirn über Kreuz, "verdrahtet" sein. Sind beide Nasengänge gleichmäßig offen, fließen auch die zwei Atemströme oder Svaras gleichmäßig: Die beste zeit für die Meditation. (5, Skuban, S.46-47)
Lenke für einen Moment Deine volle Aufmerksamkeit nur auf sie.
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ACHTSAMKEITÜBUNG:
1. DER NASENFLÜGEL - FLUG
(Du kannst sie im Stehen, Sitzen, Draussen, Drinnen, einfach kurz zwischendurch in Deiner Arbeit praktizieren, 2-3 min)
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Die Übung beruhigt Deinen Geist
Lässt Dich Deine Umgebung aktiv zu spüren, riechen
Dein Atem wird sich vertiefen
- nehme in Ruhe mehrere Atemzüge ein und aus.
- hebe Deine Nase leicht nach oben (sehe Foto)
- Dein Mund ist geschlossen
- Der vordere Teil Deiner Zunge liegt entspannt auf dem harten Gaumen hinter den oberen Zähnen
- entspanne durch die Neigung des Kopfes Deinen Kiefer
- konzentriere Dich nur auf Deine Nasenflügel, wie die Luft sie streichelt
- atme ganz langsam und unhörbar ein und bewege leicht Deine Nasenflügel hin und her dabei, als ob sie gleich versus den Himmel fliegen würden
- beim Ausatmen lässt Du die Bewegung ruhen und spürst wie die Luft an Deinen Nasenhärchen streift und dabei ein leises Rauschen erzeugt
- geniesse die Entspannung und daraus entstandene tiefe Deines Atems
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Zaubert Dir die Übung vielleicht ein Lächeln ins Gesicht ?
Geniesse diese Entspannung.
Ein Wesen regt sich leicht und ungezügelt:
Aus Wolkendecke, Nebel, Regenschauer erhebt sie uns, mit ihr, durch sie beflügelt.
Ihr kennt sie wohl, sie schwärmt durch alle Zonen
- ein Flügelschlag-
und hinter uns Äonen!
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(Johann Wolfgang von Goethe)
DIE NASENNEBENHÖHLEN
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sind ein System verbundener, luftgefüllter Höhlen im Schädel.
Sie machen den Kopf leichter, bieten Resonanzraum für die Stimme
und ermöglichen freies Atmen. dazu gehören:
Stirnhöhle, Siebbeinzellen, Keilbeinhöhle, Kieferhöhlen
Lenke für einen Moment Deine volle Aufmerksamkeit nur auf sie.
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ACHTSAMKEIT ÜBUNG: GENÜSSLICHES VIBRIEREN
- die Übung beruhigt Deinen Geist
- fokussiert Dein Atem
- entspannt den Kehlkopft
- die Vibration lässt den Stress weichen
Diese Übung baut auf der Übung Nr. 1: NASENFLÜGEL- BEFREIHUNGSSCHLAG auf.
Führe die Übung Nr. 1 auf. Beim Ausatmen lässt Du die Luft schnell wieder durch die Nase weichen, der Mund bleibt geschlossen, mit dem Ausatmen lässt Du ein gesummenes "hmmmmm" aus Deiner Nase weichen. Übe es 5-10 mal. Danach füge bei dem Ausatmen zum gesummenen "hmmmm" eine kleine Bewegung Deine Zunge dazu. Mund bleibt weiterhin geschlossen. Stelle Dir vor, Du hast einen kleinen Bonbon (Grösse von TIK-TAK auf Deiner Zunge) und innerhalb des Ausatmen bewegst Du diesen Bonbon genüsslich zwischen Deiner Zunge und dem harten Gauben. (langsames lutschen)
Geniesse die Vibration in Deinen Nasennebenhöhlen.
Bewege dabei leicht mit Deinem Kopf nach links, nach rechts, nach oben, nach unten und spüre wie fühlt sich die Vibration in verschiedenen Lügen Deines Kopfes ein, in welcher Position deiner Kopfer findest Du sie am angenehmstes. In welcher Position entspannst sich Dein Kehlkopf, als ob Du einen genüsslichen Getränk durch Deine Kehle fliesen liessest.
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Bild Nr. 1
Für die Lungenfunktion ist es unerlässlich,
nicht bewusst einzuatmen,
sondern die Luft hereinzulassen.
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(Julius Parow)
Breite Deine Flügel aus
und atme Dich frei.
ZWERCHFELLATMUNG
- die ATMUNG der MITTE-
(4., Osenberg, S.12)
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Lenke für einen Moment Deine volle Aufmerksamkeit nur auf ihn.
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ACHTSAMKEIT ÜBUNG: GENÜSSLICHES VIBRIEREN
- die Übung beruhigt Deinen Geist
- fokussiert Dein Atem
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Da das Zwerchfell seine stärkste Bewegungsmöglichkeit im Rücken hat (bis zu 9,5 cm) und sich die Gelenke für das Heben und Senken der zwölf Rippenpaare an der Wirbelsäule befinden, ist die richtige Haltung eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Arbeit an den Rückenmuskeln. Demzufolge ist eine Hohlkreuzstellun einer der schlimmsten Haltungsfehler, der zu Fehlatmungsformen führt und eine richtige Zwerchfellbewegung verhindert. Die oft über Jahrzehnte falsch ausgeführten Atemmuskelbewegungen müssen bewusst gemacht und korrigiert werden. Mit der "Seele - Muskel _ Atmung" will J. Paros zum Ausdruck bringen, dass alle körperlichen Vorgänge seelischen Einflüssen unterliegen, also auch die Muskeltätigkeit und damit die Atemabläufe. Brust -oder Bauchatmer bezeichnet J. Parow als Fehlatmer. Nur bei der Atmung aus der Mitte, d. h. Tiefatmung ist gewährleistet, dass alle Körperzellen den dringend nötigen Sauerstoff erhalten und das Kohlendioxid entfern wird. Für die Lungenfunktion ist es unerlässlich, nicht bewusst einzuatmen, sondern die Luft hereinzulassen; das Hauptgewicht muss auf der Ausatmung liegen. (4, Schaufele-Osenberg, S.15-16)
- Legen Sie nun eine Hand auf den Brustkorb, die andere auf den Bauch oberhalb des Nabels: Dort lässt sich gut die Aktivität des Zwerchfells wahrnehmen, das zwischen Brust und Bauchraum liegt.
- Bringen Sie Ihre Aufmerksamkeit zunächst zur oben liegenden Hand. Bewegt sich Ihr Brustraum mit der Atmung?
-Dann verlagern Sie Ihre Aufmerksamkeit auf den Bauch, dorthin, wo Ihre Hand aufliegt. Weitet sich der Bauch mit der Einatmung?
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- Atmen Sie jetzt so, dass die Brust sich nicht oder kaum noch bewegt. Die ganze Aktivität gescheit im Bauchraum, allein Nase und Zwerchfell besorgen die Atmung. Die Brust und Schultern bewegen sich nicht.
-Nach jeder Einatmung entspannen Sie sich in die Ausatmung hinein. Dann lassen Sie die nächste Einatmung kommen - es geschieht mehr, als dass Sie es machen.
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- Atmen Sie so 5-10 min lang. (5. Skuban, S.74)
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Bild Nr. 1
Die Wissenschaft vom Atem
ist die höchste aller Wissenschaften.
Die ist die Flamme,
welche die Wohnung der Seele erleuchtet.
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(Shiwa Gamas)
DIE LUNGE
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Die Natur sorgt dafür, dass sich bei unserer Geburt mit einem ersten großen Atemzug die Lungenflügel auffalten. Von diesem Moment an atmen wir Luft und bleiben dabei bis zum Ende unseres Lebens. Niemand musste uns erklären, "wie" man atmet, denn diese intuitive Wissen haben wir mit ins Leben gebracht. es wurde uns in die sprichwörtliche Wiege gelegt. (5, Skuban, S. 22)
Lenke für einen Moment Deine volle Aufmerksamkeit nur auf sie.
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ACHTSAMKEIT ÜBUNG: GENÜSSLICHES VIBRIEREN
- die Übung beruhigt Deinen Geist
- fokussiert Dein Atem
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Bild Nr. 1
"Mit der Bewegung seines Atems
gewinnt der Mensch Zugang zu seinen Tiefen."
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(Margot Scheufele-Osenberg)
HAND ANS HERZ: MIT EMOTION SINGEN
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die Herzintelligenz anfragen, wecken
Lenke für einen Moment Deine volle Aufmerksamkeit nur auf Dein Herz.
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ACHTSAMKEIT ÜBUNG: HERZINTELLIGENZ ANSCHALTEN
- die Übung beruhigt Deinen Geist
- zentriert Deine Gedanken
- öffnet Deine Emotionen
- lässt Dich Deine authentische Intuition für das Gesungene Stück spüren
- setze Dich auf die vordere Kante eines Stuhles, so dass nur Dein Gesäß am Stuhl ist, die Oberschenkel aber den Stuhl nicht berühren. Beide Beine Parallel am Boden, richte Deine Nase leicht nach oben, als ob Du nach jemanden in der Weite Ausschau halten würdest. Dadurch wir Deine Wirbelsäule aufgerichtet.
Lege jetzt Deine rechte Hand auf das Bereich Deines Herzen und atme ganz ruhig, nicht zu viel, nicht zu wenig in diesen Bereich ein und aus. Nach paar Atemzügen die Du zuerst nur Deinem Herzen gerichtet hast, denkst Du an das Stück was Du gerne singen möchtest.
Wie fühlt es sich für Dich ein, was will Dir Deine Herz zu dem Stück sagen?
Spüre die Wäre, die in Dir entsteht, vielleicht ein kleines Lächeln. Spüre die Emotion für das Stück was Du singen magst, spüre die Liebe oder die Traurigkeit, die das Stück beschreibt.
In der Übung steht Dir vor, Du stehst auf der Bühne, was möchte Dein Herz durch das Lied Deinem Publikum sagen? Wie fühlt sich es für Dich an vor Deinem Publikum zu stehen und Dein Lied vortragen.
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- nehme in Ruhe mehrere Atemzüge ein und aus.
Geniesse wie sich Dein Gesicht entspannt und sich in Deinen warmen Händen geborgen fühlt.
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- .......
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Den Atem zu verstehen, bedeutet,
das Leben selbst zu verstehen.1
(Ralph Skuban, (1., Skuban, S.29))
PRANAYAMA
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Pranayama ist eine leise Praxis, die sich nur ganz allmählich entfaltet - sie braucht Zeit, wie ja alle Dinge im Leben ihre eigene Zeit brauchen. das meiste, was dabei geschieht, spielt sich nicht so sehr im äußerlich-physischen, sondern inneren Erleben ab. Bitte seien Sie immer achtsam und vorsichtig bei allen Übungen. Pranayam ist ein mächtiges Werkzeug. Immerhin verbindet Sie sich direkt mit der Kraft, der Sie Ihr Leben verdanken! Im Zweifel fragen Sie bitte Ihren Arzt, bevor Sie sich intensiveren Übungen zuwenden. Zum Wichtigsten im Yoga überhaupt zählt die Eigenverantwortlichkeit (Pranayama, Skuban, S.22) Fast alle Traditionen der Welt haben das bewusste Atem für sich entdeckt. Das muss uns nicht wundern, den der Atem ist das Kennzeichen schlechthin dafür, dass wit leben. Wenn wir geboren werden, müssen wir einen ersten Schrei tun, bei dem wir auch den ersten und allergrößten Atemzug unseres Lebens machen. Die vor der Geburt noch ganz eingefalteten Lungen werden bei dieser ersten, massiven Einatmung aufgebläht - von der völligen Atemleere zur totalen Atemfülle. Dieser Vorgang entscheidet über Leben und Tod. Wir könnten die größten Pranayama-Meister der Welt sein, niemals würde es uns gelingen, die Lungen so ller zu machen, wie sie es vor dem ersten Atemzug einmal waren. (Pranayama, Skuban, S. 25)
Der Atem verbindet jeden Einzelnen mit der Tiefe seines eigenen Wesens und zugleich mit allen anderen Geschöpfen. Die Luft, die ich ausatme, atmet ein anderes Wesen ein. Alles ist miteinander verbunden durch den Atem. mensch, Kosmos, Gott. Der Kosmos hauchte uns das Leben ein, und wir hauchen es eins wieder aus. Pranayama-Übende schätzen Ujjayu die Siegeratmung, deren zentrales Element ein hauchender Klang ist, hervorgerufen durch teilweise Verschließen der Glottis oder Stimmritze. Dadurch wird der Atem langsamer, feiner und kontrolierter. (Pranayama, Skuban, S.26)
Im Rom der Antike sprach man von anima, wenn man die Lebenskraft meinte, und von animus, wenn man an den Wind oder die Luft dachte. Mit dem Wort spiritus sprach man zugleich von Atem und Seele, von Lebensmut und -kraft. (1, S.29)
Die Yogis haben den Zusammenhang von Atem und Leben in der Beobachtung von Tieren studiert. Tiere, die langsam atmen, so fanden sie heraus, haben meist auch eine lange Lebensspanne. je schneller sie hingegen atmen, desto schneller verbrauchen sie die ihnen gegebenen Atemzüge, umso weniger Lebenszeit, ist ihnen also vergönnt. Wir alle, so die Annahme, haben eine uns individuell zugemessene Zahl von Atemzügen für jede Inkarnation. Indem wir diese Atemzüge verfeinern, vertiefen und verlängern, steigern wir nicht nur unsere Lebensqualität, sondern dehnen auch unsere Lebenszeit aus. (1. Skuban, S.37)
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Lenke für einen Moment Deine volle Aufmerksamkeit nur auf Deinen Atem und beobachte ihn nu zuerst..
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ACHTSAMKEIT ÜBUNG:
- die Übung beruhigt Deinen Geist
- zentriert Deine Gedanken
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"Sie sollten sanft atmen,
sanft "5
(Dr. Konstantin Buteyko, Arzt und Wissenschaftler)
DIE BUTEYKO METHODE
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"In unserer Kultur herrscht die weltverbreitend Annahme, dass tiedes Atmen gut für uns sei, weil es die Sauerstoffaufnahme vergrößern soll. Doch das Gegenteil ist richtig: Je mehr wir atmen, desto weniger Sauerstoff erreicht die Zellen unseres Körpers." (Alexander Stalmatski, 5, Skuban., S. 69)
Dass wir Sauerstoff brauchen, muss man wohl niemandem erklären, er ist der Brennstoff, der uns am leben hält. Doch CO2 brauchen wir ebenso, es erfüllt lebenswichtige Funktionen: Unterschreitet es in unserem Körper eine bestimmte Grenze, macht uns das nicht nur krank, sondern kann uns sogar umbringen, weil dies den Säure-Basen-Haushalt so schädigt, dass grundlegende vitale Prozesse nicht mehr regelrecht ablaufen können. (5, Skuban, S. 31)
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Warum ist CO2 wichtig?
Als natürliche Relaxans entspannt CO2 die glatte Muskulatur in verschiedenen Körperstrukturen: IN Blutgefäßen und Atemwegen, in Verdauungstrakt, Blase und Gebärmutter. Das hat systematische Wirkungen:
- CO2 ist ein natürlicher Bronchodilatator, es öffnet und weitet unsere Atemwege und erleichtert so den Atemprozess.
- Seine gefäßerweiternde Wirkung entlastet das Herz, indem es Blutdruck und Herzrate senkt. Das Herz muss weniger arbeiten.
- Der Reblaxans-Effekt erhöht die Durchblutung im ganzen Körper und optimiert damit die Sauerstoffversorgung.
- In seiner Gegenwart nimmt die Bereitschaft der roten Blutkörperchen zu, den an sie gebundenen Sauerstoff in Zellen, Gewebe und Organe zu entlassen- der so genannte "Bohr-Effekt"(das später verlinken). Das bedeutet: Mehr CO2 im System bringt auch mehr Sauerstoff in die Zellen.
- Die entsannende und gefäßerweiternd Wirkung von CO2 macht sich auch in Magen und Darm bemerkbar: Unsere Verdauung funktioniert besser.
- CO2 hat eine sedative Wirkung: Die Nervenzellen feuern weniger, wenn mehr davon im System verbleibt: wir sind gelassener.
- Es ist ein natürliches Antihistaminikum, wirkt anti-entzündlich und anti-allergisch und unterstützt so unser Immunsystem.
- CO2 spielt eine bedeutende Rolle in der Synthese und Regulation von Hormonen und Enzymen, dienicht optimal funktionieren, wenn ein CO2-Mangel vorliegt.
- Es ist die entscheidende Substanz zur Regulation des pH-Wertes, mithin der Sicherstellung eines stabilen Säure-Basen_Gleichgewichtes, und trägt damit zur Aufrechterhaltung aller physiologischen Prozesse bei.
- CO2 steuert maßgeblich den Atemantrieb, indem es das Atemzentrum im Gehirn veranlasst, die Atemmuskulatur zu aktivieren: Ohne CO2 würden wir schlicht nicht mehr atmen und ersticken.
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FOLGEN EINES CO2-MANGELS
CO2 ist wahrlich alles andere als ein Abfallgas. Ist jemand in der Überatmung, verliert er zu viel davon. Die sich hieraus ergebenden Probleme einer Hypokapnie leiten sich im Grunde logisch aus dem Gesagten ab:
- die glatte Muskulatur in den Atemwegen kontrahiert. Die Folge sind Bronchospasmen (erklären, was, es ist) und Atemprobleme, wie man sie zum Beispiel von Asthma her kennt, oder eine chronisch verstopfte Nase: Sie wiederum führt in die schädliche Mundatmung
- Bei einem CO2-Mangel verengen sich die Blutgefäße. Die Durchblutung reduziert sich und damit auch die Sauerstoffversorgung.
- Diese Sauerstoffmangelsituationwird noch verschärft, weil sich bei einer Hypokapnie (erklären, was es ist) wegen des sogennanten Bohr-Effekts der Sauerstoff fester an die roten Blutkörperchen bindet, so dass weniger davon in die Zellen gelangt. Eine Hypokapnie führt immer auch zu einem Mangel an Sauerstoff (Hypoxie)
- Auf eine Hypoxie reagiert besonders das Gehirn empfindlich: Schwindel, Agitiertheit, Panikattacken sind die mögliche Folge. Diese Stress-Situation lässt die Neuronen heftiger feuern, wir geraten in Unruhe und Aufregung, erleben Ängste, oder entwickeln depressive Verstimmungen. Auch die Gefahr von Migräne und epileptischen Anfällen nimmt zu.
_Ebenso wenig wie das Gehirn toleriert das Herz diese Situation: Es "klopft", schlägt unrhytmisch (si genannte Arrhythmien) pder es treten Brustenge und Brustschmerzen auf, ähnlich einer Angina pectoris.
Die Kontraktion der glatten Muskulatur des Darmes führt zu einer schlechteren Verdauung, zu Koliken, Blähungen, Bauchschmerzen und anderen Problemen.
- die vermehrte Ausschüttung von Histamin unter den Bedingungen einer Hypokapnie fördert allergische Reaktionen und entzündliche Prozesse.
- Mehr Glukose wird ins Blut ausgeschüttet und bewirkt Unregelmäßigkeiten des Blutzuckerspiegels. Auch Diabetesist eine mögliche Folge eines hyperventilationsbedingten chronischen CO2-Mangels.
- Verstärkt werden Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol in den Vlutstrom gepumpt: Wir sind dann biologisch betrachtet, in einem permanenten Kampf-oder Flucht-Situation, die sich nicht löst.
- auch der Musketonus nimmt zu, Krämpfe können auftreten, ebenso ermüdende und schmerzende Muskeln, weil der Stoffwechsel des Muskels bei Hypoxie zur anaeroben (erklären, was es ist) Energiegewinnung übergehen muss und dabei Milchsäure entsteht. (5, Skuban S.31-34)
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Lenke für einen Moment Deine volle Aufmerksamkeit nur auf Deinen Atem.
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ACHTSAMKEIT ÜBUNG: HERZINTELLIGENZ ANSCHALTEN
- die Übung beruhigt Deinen Geist
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FOLGEN DER ÜBERATMUNG:
Falsche Atemgewohnheiten sind noch schädlicher als falsche Essgewohnheiten und sie wirken sich gesamtsystemisch aus. Laut des renommierten Lungenspezialisten L.C. Lum aus Grossbritanien sind die Symptome einer Überatmung folgende:
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SCHLAF: Einschlaf - und Durchschlafprobleme, unruhiger oder unterbrochener Schlaf, schlafbezogene Atemstörungen wie Schnarchen oder Schlafapnoe, Albträume, nächtlicher Harndrang.
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LEISTUNGSFÄHIGKEIT: Chronische Erschöpfung, Burnout, Müdigkeit, Konzentrationschwäche, nachlassende Gedächtnisleistungen, geringe physische und psychische Belastbarkeit, sexuelle Probleme: nachlassende Libido, Erektionsstörungen
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NERVENSYSTEM: Schwindel, Kopfschmerzen, Migräne, Taubheit - und Schmerzgefühle, Kribbeln in den Händen oder Füßen, erhöhte Schmerzsensibilität, übermäßige Licht - und Lautstärke - Empfindlichkeit, "Blackouts", Probleme mit dem Sehen, Tinnitus
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PSYCHE: Anspannung, Unruhe, Unausgeglichenheit, Agitiertheit, Sorgen, Phobien, Panikattacken, Depressionen
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HERZ-KREISLAUF-SYSTEM: Herzklopfen, Arrhythmien, beschleunigter Puls, erhöhter Blutdruck, Brustenge, Brustschmerzen, verengte Blutgefäße, kalte Extremitäten.
ATMUNGSSYSTEM: Asthma, Kurzatmigkeit, angestrengte Atmung, häufig trockene und verstopfte Nase, laufende Nase, häufiges Seufzen, Gähnen, Schnäuzen, Niesen, Husten, Räuspern
MUSKELAPPARAT: Verspannungen, Krämpfe, Schmerzen (häufig im Bereich von Nacken, Schultern, Rücken), Zittern, Schwäche, Steifheit
IMMUNSYSTEM: Erkältungen, Rhinitis, Heuschnupfen, Hautprobleme (z.B. Ekzeme), Allergien
VERDAUNGSSYSTEM: Sodbrennen, Blähungen, Flatulenzen, Bauchschmerzen, Durchfall, trockener Mund und Hals, Schluckbeschwerden, Mundgeruch (5. Skuban; S. 24 - 25)
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"Die modernen Menschen entwickelten die miserabelste
Atmung der Geschichte.
Keiner atmet schlechter im Königreich der Tiere"5
(James Nestor)
STICKSTOFFMONOXID (NO, nitrix oxide)
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NO ist eine heilsame, mächtige Substanz, die wir dringend benötigen. Es ist ein gasförmiges Signalmolekül des Herz- Kreislaufsystems, wie ein Hormon, der Übertragungen von Informationen innerhalb des Organismus dient. . Für seine Entdeckung hat man der US-Wissenschaftlern (Robert F. Furchgott, Ferid Murad und Louis Ignarro) im Jahre 2008 den Nobelpreis für Medizin verliehen.
Genauso wie CO2 erweitert er die Blutgefäße, beugt die Bildung von Blutgerinnseln vor, damit verhindert er Herz-Kreislaufprobleme, wie Herzinfarkt und Apoplex (Schlaganfall). Die Weitunge der Gefäße verbessert zudem die Durchblutung, den Gasaustausch und die Sauerstoffversorgung - eine Eigenschaft, die zur Entwicklung des Wirkstoffs Sildenafil führen sollte, man kennt es unter den Namen Viagra.
NO senkt besonders über die Nacht den Blutdruck, was für einen erholsamen Schlaf wichtig ist. Das natürliche nächtliche Absinken des Blutdrucks nennt man Dipping.
NO erhöht die Beweglichkeit der Kinozilien (hinweisen auf meine Seite über Atem, Nase!!!) und unterstützt damit den mechanischen Reinigungsprozess der Atemwege.Als Signalmölekul spielt eine wichtige Rolle bei der Übertragung von Nervenimpulsen und damit für die Steuerung des Nervensystems.
Es wirkt antibakteriell und antiviral stärkt unsere Immunabwehr bei der Bekämpfung von Infektionen. Auch bei Bekämpfung von Tumorzellen spielt es eine vitale Rolle. Da NO nach seiner Bildung rasch zerfällt, stellt der Körper se lokal dort her , wo es gerade gebraucht wird. Das führt uns wieder zu Nase, denn das NO, das unsere Lunge braucht, wird in den Nasennebenhöhlen gebildet und dort der Atemluft zugeführt - natürlich nur dann, wenn wir mit der Nase atmen. Dort unterstützt es den mechanischen Reinigungsprozess und sterilisiert die Atemluft.
Die solchermaßen tiefungereinigte Luft strömt dann in die Lungen. Dort weitet das NO die Gefäße und sorgt dafür, dass die Verteilung des Blutes innerhalb der Lunge homogener wird: In aufrechter Position werden nämlich schwerkraftbedingt die wieder gelegenen Regionen der Lunge stärker durchblutet als die oberen Bereiche. Das NO steuert diese Tendenz entgegen und bewirkt eine Umverteilung zugunsten der höher liegenden Lungenregionen. Es ist ein erstaunliches Molekül, es wird in bestimmten Fällen auch auf Neugeborenen- Intensivstationen eingesetzt, wo man es in die Inkubatoren, von den zu früh auf die Welt gekommenen Kindern, leitet. Es erleichtert ihnen das Atmen und reduziert den Druck in den Lungen.
Man kann die Bildung von NO genussvoll anregen: Durch Summen. In Verbindung mit der Ausatmung zu summen, so fanden Wissenschaftler heraus, verstärkt sich die Bildung von NO um das 15-fache. Das Summen wird besonders bei Yoga gezielt praktiziert. Viele yochische Mantras - Klänge, deren eine besondere energetische oder spirituelle Kraft zugeschrieben wird- endet auf den Klang mmmhhh, wie OM. Eine Atemoraxis des Yogas heißt Bhramari, das Bienensummen. (5.,Skuban, S.49-50)
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Lenke für einen Moment Deine volle Aufmerksamkeit nur auf Deine Luftvibration
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ACHTSAMKEIT ÜBUNG: BIENESUMMEN
- die Übung beruhigt Deinen Geist
- fokussiert Dein Atem
- wirkt gefässerweiternd
- unterstütz die Reinigung der Atemwege
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Bequem Einatmen, den Atem anhalten, solange man sich damit gut fühlt, Mund ist geschlossen, dann fängt man langsam mit einem Summen mmmhhh auszuatmen. Wenn man den Klang intensivieren möchte, schließt man mit den Fingern während des Summens die Ohren. So lässt sich nicht nur das Summen viel lauter und quasi im Inneren des Kopfes hören, sondern besonders gut auch die sich entfaltende Vibration führen. Es reichen ein paar Atemzüge.
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"Wäre es an mir,
der Nachwelt das wichtigste Leitwort mitzugeben, das Sprache in der Lage ist zu übermitteln, dann umfasste es drei Worte:
Schließe deinen Mund"5
(George Catlin, Maler, 1864)
COVID -19, NO UND DAS NASEATMEN
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Seid dem zweiten Weltkrieg gab es wohl kein Thema, das unser Leben so verändert hat, wie das so genannte Corona-Virus; eine Atemwegserkrankung, die Viren dringen in die Lunge ein, vermehren sich dort unkontrolliert und richten maßive Schäden an. Unsere Atemwege beginnen aber nicht in der Lunge. sondern oben, in der Nase: Was hier nicht reinkommt, erreicht auch nicht die tiefer gelegenen Ebenen unserer Atemwege. Neben den vielen Hygienevorschriften, Sicherheitsabständen und tragen von Atemschutzmasken, hat man einen sehr wichtigen Hinweis aber vergessen: "Atmen Sie durch die Nase!"
Louis Ignarro, einer der drei Pioniere in der Erforschung der Wirkungen von NO, betont die Bedeutung der Nasenatmung und NO für die Bekämpfung von COVID-19: In Vitro Studien im Jahr 2004 haben ergeben, dass (Ignarro schreibt) "NO erhöhte die Überlebensrate (...) von Säugetierzellen, die mit SARS-CoV infiziert waren (...) und behinderte in signifikanter Weise die Replikationsrate von SARS-CoV. (...) Zudem wurde NO wirksam gegen SARS -CoV bei ernsthaft an Pneumonie erkrankten Patienten eingesetzt. Eine NO- Therapie könnte wirksam in der Behandlung von Patienten mit COVID-19 sein."
Die Nasenatmung ist, wenn man es so will, eine NO-Therapie rum um die Uhr. Schlimm genug, wie ich finde, dass man den Menschen nicht sagt, dass man den Menschen nicht sagt, dass sie ihre Nase zum Atmen benutzen sollen, und zwar vierundzwanzig Stunden am Tag, sieben Tage die Woche! (5., Skuban, S. 50-51)
Lenke für einen Moment Deine volle Aufmerksamkeit nur auf Deinen Atem und beobachte ihn nu zuerst..
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ACHTSAMKEIT ÜBUNG:
- die Übung beruhigt Deinen Geist
- zentriert Deine Gedanken
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"Alles das sind Gründe genug,
durch den Mund nur so viel zu atmen,
wie man durch die Nase isst. "5
(William Walker Atkinson)
MUNDATMUNG UND IHRE FOLGEN
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George Catlin schrieb 1864 in seinem Buch The Breath of Life: "Die Indianer nennen die zivilisierte Rasse 'Bleichgesichter' und 'Schwarzmünder'. Um die ganze Kraft dieser Begriffe zu verstehen, muss man eine Weile unter den Naturvölkern leben, um danach ins zivilisierte Leben zurückzukehren. In den Augen der Indianer war der "Weiße Mann" bleich und krank. Sein "schwarzer Mund" - offen und zahnlos oder, sofern noch Zähne vorhanden, waren diese in der Regel derangiert und un miserablem Zustand - stießen sie geradezu ab." Es ist das Atmen durch den Mund, dass den Zivilisationsmenschen in seinen bedauernswerten Gesundheitszustand führt. Diese katastrophalen Auswirkungen der Mundatmung zeigen sich treaurigerweise schon bei Kindern: mehr als die Hälfte der Kinder sind heute chronische Mundatmer. Ähnliches gilt für die Erwachsenen, vor allem, was die Nachtsituation anbelangt, wo Schnarchen und Schlafapnoe, verursacht durch Mundatmung, die Gesundheit ruinierende Massenphänomene geworden sind. "Den Atem, welcher durch den Mund geht, nennt man den feindlichen Atem", heißt es in einem 2500 Jahre alten maoistischen Much über das Atmen.
Was ist so schlimm daran durch den Mund zu atmen?
- Austrocknung der Atemwege, darauf entzündliche Prozesse - Verschleimung - Flüssigkeitsverlust
- Auskühlung der Atemwege - Beeinträchtigung der Temperaturregulation - Erkältungen
- Ungefilterte Atemluft - Zahn- und Gaumenschäden - Infektion
- Mundatmung macht eine Parodontose- Erkrankung aggressiver
Wenn der Mund nicht gesund ist, beladen mit Hoch-Risiko-Bakterien, leidet der ganze Mensch.
(5., Skuban. S 54-55)
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Menschen, die beruflich viel sprechen müssen, sind besonders gefährdet, eine chronische Überatmung zu entwickeln. Der Sprechen nimmt in der Regel vor jedem Satz einen Atemzug durch den Mund, der vierzig bis sechzig Prozent seiner Inspirationskapazität entspricht, das sind etwa zwei Liter, das Vierfache als eines normalen Atemzugs in Ruhe. Dann folgt ein Satz, der bis zum Ende des Atems dauert. Danach der nächste große Atemzug durch den Mund und so weiter. Wer viel spricht, geht also massiv in die Überatmung. Dadurch entwickelt sich Kurzatmigkeit, und die Sätze werden immer kürzer: Der Mensch ist buchstäblich außer Atem, was sich zu einem Dauerzustand entwickeln kann. Am Ende eines Tages fühlt man sich oft erschöpft, energetisch ausgelaugt und bisweilen fast depressiv.
Wollen wir Atemgesundheit und Sprechen miteinander verbinden, bedeutet das, langsam zu sprechen, kurze Sätze zu bilden und dazwischen immer wieder durch die Nase einzuatmen. Die kurze Aufmerksamkeitsspanne des modernen Menschen sowie die sozialen und medialen Bedingungen des Lebens lassen diese ruhige und gesunde Art zu sprechen leider meist nicht zu. Doch wenn Sie selbst einmal versuchen sollten, so zu sprechen, werden Sie erstaunt sein, wie gut und richtig es sich anfühlt - und wievielt Präsenz und Raum dadurch entsteht. Würden wir alle so sprechen, ginge es sanfter zu in der Welt. (5., Skuban, S. 69)
Lenke für einen Moment Deine volle Aufmerksamkeit nur auf Deinen Atem und beobachte ihn nu zuerst..
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ACHTSAMKEIT ÜBUNG:
- die Übung beruhigt Deinen Geist
- zentriert Deine Gedanken
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"Im Yoga geht es ja vor allem um die Kultivierung
einer langsamen, feinen und sanften Atmung "5
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VERWENDETE LITERATUR UND BILDER
1. Buch: Pranayama: Die heilsame Kraft des Atems (Ralph Skuban, Aquamarin Verlag GmbH, 3. Auflage, Grafing 2018)
2. Buch: Yoga verstehen: Die Anatomie der Yoga - Haltungen (Ann Swanson, Darling Kindersley Limited, London 2019)
3. Buch: Der Mensch: Anatomie und Physiologie (Johann Schwegler, Runhild Lucius, 6. Auflage, Georg Thieme Verlag, New York 2016)
4. Buch: Die Atemschule: Übungsprogramm für Sänger, Instrumentalisten und Sprecher (Margot Scheufele-Osenberg, Schott Verlag, Mainz 2005)
5. Buch: Die Buteyko Methode (Ralph Skuban, Crotona Verlag GmbH & Co.KG, Amerang, 2. Auflage 2021)
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Bild Nr. 1: https://www.gesundheitsinformation.de/nasennebenhoehlenentzuendung.html
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Bücher die ich gerne noch dazustudieren möchte:
Atemschulung (Margot Scheufele-Osenberg)
EFT Tapping technik, klopfen Technik
Julius Parow - Stimmschulung
Julius Parow - Die Heilung der Atmung
Osnabrücker Atemschule "Atemart"
Heinrich Egenolf: Wunder des Atems
Lebenslehren: Mazdaznan, Rothenburger Schule, Atemschule Dr. Schmitt, Ilse Middendorf
Frederick Husler: singen
Julius Parow Funktionelle Atmungstherapie
Was ist Vagusnerv, welche heilsame Wirkung hat er?
Wer ist Alexander Stalmatski? Buteyko Atempraxis Australien